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Mühlen- und Heimatfreunde erleben informativen Tag
Fast 50 Mühlen- und Heimatfreunde erlebten am vergangenen Samstag einen vom Vorsitzenden Josef Denkler organisierten sehr interessanten und informativen Tag, denn es ging zu drei sehr verschiedenen kulturhistorischen Denkmälern im Raum Paderborn, die Anton Janßen schon auf der Fahrt jeweils ausführlich vorstellte.
Er begann in Büren mit der Besichtigung eines alten Mühlenensembles an der Alme. Es besteht aus der sog. Mittelmühle, schon 1335 erstmals erwähnt, mit einem 1532 an Stelle einer Vorgängermühle errichtetem Wassermühlengebäude, das die Müllerwohnung über den beiden Mühlentechnik-Etagen und als Besonderheit eine sog. Fluchtraum für den Müller bei Gefahr enthält mit direkter Kontaktmöglichkeit zur nahegelegenen Burgbesatzung. Bis Anfang des 20. Jh.s war es eine Getreidemühle, 1928 wurde sie umgerüstet zu einer Farbmühle, wozu noch ein Backenbrecher eingebaut wurde. Nach dem Tod des letzten Müllers 1966 verfiel die Mühle. 2006 wurde sie dann von der Stadt Büren gekauft und restauriert. Seit 2009 wird sie vom Heimatverein Büren als Museum betrieben.
Seit dem Jahr 1754 befindet sich am gegenüberliegenden Ufer eine Bohrmühle, in der Holzleitungen für die städtische Wasserleitung gebohrt wurden. In der Mühle wurden durch den jeweiligen Wassermeister (oder Röhrenmeister) Holzstämme aus den heimischen Wäldern zu ca. 3,40 m langen hölzernen Wasserrohren verarbeitet. Hierzu wurde durch ein eigenes Mühlrad eine Bohrmaschine betrieben, die mit Löffelbohrer für ein Wasserrohr mit ca. 7 cm Innendurchmesser sorgten. Dieses Prinzip wurde den Mühlenfreunden vorgeführt.
Nach den Mühlen wurde die die Jesuitenkirche "Maria Immaculata" inmitten der Bürener Innenstadt mit einer ausführlichen Führung besichtigt. Sie ist im süddeutsch-italienischen Barockstil zwischen 1754 und 1773 errichtet und gilt als eine der prächtigsten Barockwerke in ganz NRW. Die Deckenfenster innerhalb der Kirche stellen wichtige Momente im Leben der Kirchenpatronin dar. Sie wurden in warmen Pastelltönen gehalten und sind perspektivisch. Hierdurch entsteht der Eindruck, dass die Kirche nach oben geöffnet ist.
Nach dem Mittagessen ging es zur Wewelsburg, ein burgähnliches Renaissanceschloss, das von 1603 bis 1609 als Nebenresidenz der Paderborner Fürstbischöfe errichtet wurde. 1802 ging die Wewelsburg im Zuge der Säkularisation an den preußischen Staat über.
1924 wurde der Kreis Büren Eigentümer der Burg und richtete dort ein Heimatmuseum und eine Jugendherberge ein. Zwischen 1933 und 1945 entstand dort auf Befehl Heinrich Himmlers ein ideologisches Zentrum der SS. Dafür wurde vor Ort ein Konzentrationslager errichtet in dem mindestens 1.285 Häftlinge infolge der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie aufgrund von Schikanen der SS-Wachmannschaft starben. Im ehemaligen Wachgebäude ist eine Gedenkstätte dafür geschaffen worden, die besucht wurde.
Ein Spaziergang durch den 1736 fertiggestellt Barockgarten von Schloss Neuhaus –zwischen 1524 und 1590 im Stil der Weserrenaissance errichtete Residenz der Paderborner Fürstbischöfe – rundeten den Tag ab.
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Unterhaltsamer Herdfeuerabend
Dönkes und Vertelses, mal besinnlich mal heiter, vorgetragen von Renate Denkler, Agnes Hölscher, Hildegard Höseler und Maria Möllerfeld ließen den traditionellen Herdfeuerabend des Mühlen- und Heimatvereins Leer wieder sehr unterhaltsam werden. Dazu führte das Volksliedersingen, begleitet von den "Mühlenmusikanten" Bernhard Eden (Gitarre), Johannes Feldkamp (Schifferklavier), Annette Wickenbrock (Gitarre) und Josef Wickenbrock (Schifferklavier), zu einer rundherum gelungenen Veranstaltung.
Hierzu konnte Vereinsgeschäftsführer Norbert Möllerfeld hocherfreut über die gute Resonanz 68 Mühlen- und Heimatfreunde in der Diele auf dem Hof der Familie Wolbert-Haverkamp in Haltern begrüßen. Dann führte er auch charmant und amüsant, größtenteils plattdeutsch, durchs äußerst vielfältige Programm, bei dem es viel zum Schmunzeln und zu Lachen gab. Ein Höhepunkt war das neue von Agnes Hölscher zur Melodie "Es klappert die Mühle…" gedichtete Vereinslied "Wie ist’s doch so schön hier im Heimatverein ..", das die vielfältigen Aktivitäten im Jahresverlauf herausstellt.
Vor der Pause, in der alle noch einmal mit den entsprechenden "Kaltgetränken" versorgt worden waren, stellte Matthias Wolbert-Haverkamp ausführlich die Geschichte des Hofes vor, der schon vor fast 1200 Jahren im Heberegister des Klosters Herford erwähnt worden ist. Damals gehörte nämlich Leer noch zur Urkirche Schöppingen, dessen Zehntrechte 838 von Kaiser Ludwig dem Frommen dem Kloster Herford geschenkt worden waren.
Schließlich wies der Vorsitzende Josef Denkler noch auf einige weitere Veranstaltungstermine für 2019 hin, nämlich die Jahreshauptversammlung am 11. April, eine Tagesfahrt am 11. Mai in den Paderborner Raum u. a. nach Büren und zur Wewelsburg, den Mühlentag am 10 Juni in etwas veränderter Form und einen Liederabend am 22. August in der Ostendorfer Festscheune. Zudem betonte er, dass das vierzehntägig Kartenspielen wegen des Wasserschadens im Dorfkeller in der Grollenburg nicht ausfallen müsse, sondern im Pfarrheim stattfinde.
Schließlich bedankte er sich bei allen, die durch ihre Beiträge und durch die Musik dafür gesorgt hätten, dass es ein so schöner sehr unterhaltsamer Abend gewesen sei und bei der Familie Katrin und Matthias Wolbert-Haverkamp für die sehr freundliche Aufnahme und das schöne Ambiente.
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Aufgelockerte Stimmung bei der Winterwanderung
Fast 40 Heimatfreunde genossen am vergangenen Donnerstag bei richtigem Winterwetter die von Norbert Möllerfeld und Josef Höseler organisierte Winterwanderung mit anschließendem Wurstebrotessen in der Gaststätte Mais-Gratz (Stefan Arning) des Mühlen- und Heimatvereins Leer. Vom Dorfplatz ging es auf einigen Umwegen zu Familie Stehr in Ostendorf. Dort wurden Glühwein oder Kaltgetränke (kurz oder lang) zum Aufwärmen – es wehte doch ein kalter Wind – und zur Stärkung gereicht. Wer nicht drinnen sitzen wollte, konnte sich draußen am offenen Feuer in einer Feuerschale wärmen. Weiter ging es entlang der Landstraße, wo am "Antonius" an der Zufahrt zu Hof Leugermann noch eine kurze weitere entsprechende Stärkungspause eingelegt wurde. Pünktlich zum Essen in der Gaststätte angekommen, warteten noch einige weitere Heimatfreunde.
Dort begrüßte der Vorsitzende Josef Denkler die Wanderer und freute sich über die wieder so gute Teilnehmerzahl. Dann unterhielten Agnes Hölscher und Renate Denkler die Heimat- und Mühlenfreunde mit Dönkes und Erzählungen in Münsterländer Platt bis zum Essen und auch danach. Agnes Hölscher hatte dazu extra das Lied "ja wie drinkt uns een" verfasst, das Wanderung und Essen beschrieb und dessen "Kernzeile" immer wieder angestimmt wurde. So herrschte schnell eine sehr aufgelockerte Stimmung. Danach schmeckten Wurstebrot und Leberbrot mit Apfelmus und selbstgebackenem Brot vorzüglich. Im Anschluss trug Agnes Hölscher noch einige sehr launige Dönkes, auch meist in Münsterlänger Platt vor.
Zum Abschluss bedankte sich Josef Denker bei den Organisatoren für den super Ablauf und bei den beiden Damen für die nette Unterhaltung. Dann stellte er noch kurz die nächsten Veranstaltungen vor, nämlich den Abend am Kaminfeuer am 19. Februar bei Familie Wolbert-Haverkamp, Haltern 17, mit den Mühlenmusikanten, die Jahreshauptversammlung am 11. April bei Selker und die Tagesfahrt am 11. Mai ins Paderborner Land. Zudem berichtete, dass der Müllerkotten neue Dachziegel bekommen hätte und nun der Bodenraum gesäubert und die Ausstellung dort wieder hergerichtet werden müsse. Dazu würde er demnächst Helfer ansprechen. Schließlich lud der 2. Vorsitzende Anton Janßen die Mühlenfreunde noch zur Teilnahme an der Zweitagefahrt des Heimatvereins Horstmar zur Autostadt Wolfsburg und ins große Mühlenmuseum Gifhorn ein; Anmeldungen müssten allerdings umgehend bei ihm erfolgen.
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Müllerkotten mit neuen Dachziegeln
Bei der Sanierung des Daches des Müllerkottens an Wennings Wassermühle 2005 wurden aus finanziellen Gründen die damals sich dort befindenden vom Dach genommen, ergänzt durch ähnliche Hohlziegel von verschiedenen Schuppenabbrüchen und mit neuen Docken neu verlegt. Sie hatten aber alle geringfügig andere Maße, so dass bei Sturm immer wieder einzelne verrutschten, so dass es je nach Windrichtung an verschiedenen Stellen immer wieder durchregnete. Zudem wehten ständig Laub- und Blüten-Reste vom dort stehenden Lindenbaum hindurch, so dass immer wieder viel gefegt und geputzt werden musste. Daher entschloss sich der Vorstand des Mühlen- und Heimatvereins Leer, das Dach mit neuen Dachziegeln (Hohlziegel mit Docken-Dichtung) zu versehen.
Nachdem ein Dachdecker-Unternehmen gefunden wurde, das noch Hohlziegel mit Docken-Dichtung verlegen kann und von der unteren Denkmalbehörde – Bürgermeister der Stadt Horstmar – die Erlaubnis dazu nach § 9 des Denkmalschutzgesetztes Nordrhein-Westfalen erteilt worden war, wurde Kontakt zum Denkmalpflege-Werkhof in Steinfurt bezüglich der eventuellen Verwertung der alten Hohlziegel aufgenommen. Schnell erfolgte die Zusage, so dass Mitarbeiter des Werkhofes die alten Dachziegel abnahmen und die Bedachungsfirma Elsbecker aus Holtwick die Neueindeckung mit Hohlziegel mit Docken-Dichtung vornahm.
Am letzten Tag des Jahres 2018 überbrachte Ralf Hölscheidt, Vorstand der Volksbank Ochtrup-Laer eG, zur Unterstützung der Finanzierung dem Vorstand des Mühlen- und Heimatvereins eine Spende von 1000,- Euro und betonte dabei, dass die Volksbank das große ehrenamtliche Engagement der Mühlen- und Heimatfreunde hiermit anerkennend würdige. Und der Vereinsvorsitzende Josef Denkler bedankte sich ganz herzlich bei Ralf Hölscheidt für diese Unterstützung. Weitere finanzielle Förderung dieser Maßnahme ist zugesagt worden von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung - Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege -, von der Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Zwecke im Kreis Steinfurt und vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, so dass zusammen mit Eigenmitteln des Vereins die Finanzierung gesichert ist.
Kulisse regt zur Besinnung und innere Einkehr an
Sehr viel Anklang findet die Idee des Familienzentrums Triangel, dem die katholischen Kindergärten Ss. Cosmas und Damian, St. Elisabeth und St. Josef angehören, sich während der Adventszeit jeweils abends an unterschiedlichen Häusern in der Gemeinde zu treffen. Gerne nehmen jung und alt die Gelegenheit wahr, um sich 15 bis 20 Minuten bei dem offenen, lebendigen Adventskalender zu besinnen.
"Wir freuen uns, dass alle Kooperationspartner, viele Familien, Nachbarschaften und Stammtische mitmachen", erklärt Heike Westermann, die Leiterin des Kindergartens Ss. Cosmas und Damian, die stolz ist, dass die Idee in Horstmar und Leer realisiert wurde.
Zu Schmeddings Mühle kamen jetzt mehr als 30 Personen, der Mühlen- und Heimatverein und die Familien Deitermann und Kestermann hatte den Abend organisiert. Der Eingang zum historischen Bauwerk war mit Kerzen beleuchtet und bot den Besuchern eine faszinierende Kulisse, die zur Besinnung und inneren Einkehr anregte. "Wir haben den Eingang zur Mühle geschmückt als Symbol des noch verschlossenen Himmelstores", erläuterte der Vorsitzende des Mühlen- und Heimatvereins Josef Denkler die Dekoration mit Kerzen und Lichterketten.
Hausherr Josef Deitermann zündete eine Laterne. Gern folgten die Teilnehmer der Bitte von Josef Denkler die adventlichen Lieder mitzusingen. Die Kinder und Erwachsenen hörten gespannt den besinnlichen Erzählungen von Annette Deitermann und Renate Denkler zu. Beim Vater-unser-Gebet bildeten alle eine große Menschenkette. Der offene Adventskalender geht noch bis zum 23. Dezember und findet abwechselnd in Leer und Horstmar an unterschiedlichen Orten statt.
Tannenbaum im Dorfpark verschönert
Auch in diesem Jahr schmückte der Mühlen- und Heimatverein Leer wieder einen Tannenbaum im Dorfpark. Josef und Renate Denkler, Maria und Norbert Möllerfeld und Engelbert Meis waren dabei sehr eifrig und hatten schließlich ein "prächtiges" Exemplar geschaffen.
Heimatfreunde beenden Fahrradsaison
Mit Gegrilltem und den entsprechenden Kaltgetränken am Müllerkotten beendete der Mühlen- und Heimatverein die diesjährige Fahrradtourensaison, nachdem man zuvor eine Tagestour unternommen hatte. Diese Tour startete schon um 9:30 Uhr und führte die Radwanderer zunächst durch Wilmsberg zum Scheddebrock, wo eine längere Picknick-Pause eingelegt wurde. Diese haben die Heimatfreunde bei optimalem Wetter sehr genossen, denn die Strecke war ausgewählt und super vorbereitet und geführt worden von Günter Eweler und Frau sowie Norbert Möllerfeld. Dabei fuhr Frau Eweler den sogenannten "Marketenderwagen" mit kühlen Getränken und viel Leckeres zum Picknick. Gut gestärkt ging es dann vorbei am Wasserwerk Ahlintel und Gut Grafenstein zur RadBahn und schließlich zum Müllerkotten in Leer.
Dort hatte Norbert Höseler schnell den Grill angeheizt, so dass alle den Tag bei Gegrilltem mit Brot und leckeren Salaten und den entsprechenden Getränken ausklingen ließen. Gegen Ende bedankte sich der Vorsitzende Josef Denkler ganz herzlich beim Ehepaar Eweler, Norbert Möllerfeld und Norbert Höseler für die gelungen organisierte letzte Fahrradtour in diesem Jahr.
Insgesamt wurden vom Mühlen- und Heimatverein Leer drei Touren organisiert, an denen jedes Mal ca. 30 Radwanderer teilnahmen. Die erste Nachmittagstour führte nach Laer und zurück durch die Dumte, wo man den wunderschönen Rastplatz zu einer der Pausen genoss. Er zeichnet sich dadurch aus, dass man immer in der Sonne oder im Schatten sitzen kann, denn er besteht aus zwei Teilen, von denen vormittags der eine Teil und nachmittags der andere von der Sonne beschienen wird.
Die zweite Fahrradtour fand am 16.08. 2018 statt und führte rund um Metelen mit einer Kaffeepause im Heidecafé. Angesichts der 37 Grad an diesem Nachmittag kürzte man die Rückfahrt allerdings ab.
Arbeiten waren früher schwerer
Einen abwechslungsreichen Ausflug "in die gute alte Zeit" haben zahlreiche Kinder im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Horstmar erlebt. Zum Thema "Geschichte der Arbeitswelt aktiv erleben" hatte der Mühlen- und Heimatverein Leer zu Wennings Mühle und zum Müllerkotten eingeladen. Sie sind von Franz Ahmann, Ida Böwingloh, Monika Braun, Josef und Renate Denkler, Josef Höseler, Maria und Norbert Möllerfeld, Anton Janßen, Josef Raus, Bernd Schmitz, Wolfgang Scholz, Frank Stix, Agnes Thiemann und Gisela Weist betreut worden. In zwei Gruppen ging es los.
Nachdem Vorsitzender Josef Denkler die jungen Gäste begrüßt hatte, ging die eine Hälfte mit Franz Ahmann in die Mühle. Dort wurde die alte Technik ausführlich erklärt. Der Nachwuchs konnte mit einer Handdrehmühle, die bis in die 1990er Jahre noch in Weißrussland genutzt worden war, Maismehl herstellen. Die anderen erkundeten zusammen mit Anton Janßen die früheren Wohnverhältnisse der Müllerfamilie im Müllerkotten mit seiner reichen Sammlung alter Gegenstände, die früher in der Küche, im Vorratskeller und in den Schlafzimmern gebraucht wurden.
Nach einer Trinkpause wurde Wäsche gewaschen. Dafür war auf der Tenne im Waschkessel schon das Wasser erhitzt worden. Dann wurde die Kleidung sortiert, in die Lauge gegeben, mit dem Wäschestampfer bewegt und mit einer Zange in die Wanne transportiert, wo sie mit Kernseife und Bürste auf dem Waschbrett gereinigt wurde. Dann musste die Wäsche noch gespült, ausgewrungen und auf die Leine gehängt werden.
Auch mit Holz wurde gewerkelt. Mit verschiedenen Sägen zerteilten die Kinder einen dünnen Stamm in Stücke. Nägel wurden in einen Balken geschlagen. Das erforderte ebenso wie das alte Kinderspiel "Pinneken kloppen" eine gewisse Geschicklichkeit. Da mussten die Erwachsenen schon mal Hilfestellung leisten.
Zur Stärkung gab es zwischendurch Piepkuchen. Sie wurden von Norbert Möllerfeld und Josef Raus mit entsprechenden Eisen über einer Feuerschale gebacken. Gisela Weist hatte den vorbereitete Teig zunächst zu Kugeln gerollt. Ein Teil der fertigen Backwerke wurde von Bernd Schmitz zu Hörnchen gerollt und mit Eis gefüllt - bei der Hitze besonders lecker. Bei der abschließenden gemütlichen Runde der Helferinnen und Helfer bedankte sich Josef Denkler ganz für die Unterstützung.
Ohne die Deitermanns geht es nicht
Viele Menschen aus der näheren und vor allem auch aus der weiter entfernten Umgebung bestaunten auch in diesem Jahr wieder die funktionierende Mühlentechnik von Schmeddings und Wennings Mühle am Leerbach sowie die große Zahl der Treckerveteranen, die sich auf Grund der besonderen Aktivitäten von Ludger Hummert wieder auf der großen Wiese an Schmeddings Mühle getroffen hatten. Fast 200 "Veteranen" aus vielen Orten des nordwestlichen Münsterlandes waren gekommen und hatten zum Teil recht lange Anfahrten auf sich genommen. Viele davon kommen jedes Jahr, vor allem auch weil für das leibliche Wohl mit Mühlencafé, Grillwürstchen und Getränkestand immer gut gesorgt ist.
Das Jubiläum 25. Mühlentag nutzte gegen Ende der Aktivitäten am Pfingstmontag der Vorsitzende des Mühlen- und Heimatvereins, Josef Denkler, um zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern Annette und Josef Deitermann ganz herzlich zu danken für die tolle Unterstützung des Vereins. Ohne diese sei in all den Jahren ein Mühlentag in dieser Art auf keinen Fall möglich gewesen, wären die Besucher in dieser großen Zahl bestimmt nicht immer gekommen. Immer habe es ein sehr harmonisches Miteinander hier gegeben, nicht nur beim Mühlentag selbst, sondern auch bei den Vorbereitungen. Als kleine Aufmerksamkeit und Zeichen des Dankes überreichte er "Gebinde" mit Kulinarischem und die Mühlenmusikanten Josef Wickenbrock Schifferklavier, Annette Wickenbrock Gitarre und Bernhard Eden Gitarre spielten ein "Dankeschön". Und die Musikanten hatten auch schon während der Kaffeezeit die Besucher im Mühlencafé mit ihrer Musik erfreut, in diesem Jahr etwas Besonderes anlässlich des Jubiläums 25. Mal Mühlentags-Aktivitäten hier am Leerbach.
Für die Kinder fuhr wieder das Ostendorfer Kinderkarussell kostenlos, so dass auch die jüngsten Besucher, und das waren nicht wenige, auf ihre Kosten kamen. Am Ende des Tages sah man nur zufriedene Gesichter, vor allem bei den fast 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ihnen möchte der Vorstand des Mühlen- und Heimatvereins Leer auch auf diesem Wege ganz herzlich für den Einsatz danken!
Mühlen sind einen Besuch wert
Beim 25. Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag 21. Mai 2018 lohnte es sich besonders, die zwei Mühlenanlagen am Leerbach mit ihren Besonderheiten zu erleben, denn Ludger Hummert hat zu diesem Jubiläum - an allen 25 Mühlentagen hat der Mühlen- und Heimatverein seine Mühlen geöffnet - ein ganz großes Treckerveteranen-Treffen organisiert.
Wennings Wassermühle weist als Besonderheit eine innen um 1890 eingerichtete Fischzucht und außen dazu eine große Teichanlage auf, die noch heute von einem Anglerverein bewirtschaftet wird. Dazu befinden sich auf dem Steinboden eine alte Handdrehmühle und sogar eine Hirsestampfe aus Tansania – beide noch bis in die 1990er Jahre ständig verwendet. Zudem kann man auch in diesem Jahr im voll eingerichteten Müllerhaus (Kotten, erbaut 1885) sehen, wie noch vor hundert Jahren eine Müllerfamilie gelebt hat. Dazu sind auf dem Dachboden u. a. die verschiedensten Gerätschaften der Hof-Milchwirtschaft zu sehen und eine interessante Sammlung von Waschmaschinen.
Schmeddings Doppelmühlen-Anlage zeigt in der ehemals kombinierten Wind-/Wassermühle zum einen einen betriebsbereiten Steinmahlgang und einen betriebsbereiten Walzenstuhl, dazu eine bildliche Übersicht über die technische Entwicklung der Herstellung von Mehl aus Korn und zum anderen die verschiedensten Antriebsvorrichtungen vom Wasserrad über alten Dieselmotor und Elektromotor bis hin zur Turbine; der Windantrieb ist kurz vor 1910 vom Wind zerstört worden. Dazu kommen die unterschiedlichsten Messvorrichtungen für Getreide, nämlich etliche Scheffel verschiedener Größe, verschiedene Dezimal- und Balkenwaagen.
Ferner sind im ehemaligen Getreidelager auf dem Oberboden der ehemaligen Ölmühle landwirtschaftliche Kleingeräte ausgestellt, die einst auf dem Acker eingesetzt wurden und für die Handarbeit im Stall dienten. Wer die ursprüngliche Verwendung nicht mehr kennt, dem geben Mitglieder des Mühlen- und Heimatvereins Leer gerne Auskunft. Für das leibliche Wohl ist zudem bestens gesorgt und für die Kinder fährt wieder kostenlos das Ostendorfer Kinderkarussell.