Herzlich willkommen auf der Homepage des Mühlen- und Heimatvereins Leer e.V.
1884 wurde anstelle eines Vorgängerbaues ein neues Müllerhaus erbaut Es gestattet, die Arbeits- und Wohnverhältnisse der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts voll und ganz nachzuvollziehen, denn insbesondere der Wohnteil ist praktisch nicht verändert worden. Nur in den Stallteil wurde in den 60er Jahren nach vorne hin in Tenne und Stall eine Küche und ein Bad eingebaut, die aber bei der Restaurierung bereits wieder entfernt wurden. Dafür wurde im Hinblick auf die spätere Nutzung dieses Denkmals in den Stallteil eine Küche/Werkstatt und eine Toilettenanlage eingebaut, wobei das Fachwerk der Stallung zur Tenne hin erhalten blieb bzw. im Bereich des Bades rekonstruiert wurde. Und auch eine alte Treppe wurde reaktiviert, um besser auf den Boden zu kommen. Auf dem Boden befindet sich heute eine Sammlung von hauswirtschaftlich genutzten Kleingeräten sowie eine Demonstrationssammlung heimischer Hölzer.
Das Besondere dieses Müllerhauses wird aber erst deutlich, wenn man es mit anderen Fachwerkhäusern jener Zeit für Kötter und andere Landbewohner mit niedrigem Einkommen vergleicht. Dann fällt nämlich ein Zwischenstock über den beiden Wohnräumen auf. Ein solcher Zwischenstock - in diesem Fall etwa 1,50 Meter hoch - wurde nämlich geschaffen, um mehr Schlafraum, vor allem für die Kinder, zu haben. Zugänglich ist dieser Zwischenstock über eine in die Wand eingelassene kurze Treppe von der Upkammer aus. Und Licht erhält er durch je ein Fenster im Giebel und in der Südwand, jeweils direkt unter der Decke.
Am 31.03.1994 pachtete der Förderverein Technische Denkmäler e. V. - 2004 in Mühlen- und Heimatverein umbenannt - den Müllerkotten zusammen mit der Wassermühle, um beide zu restaurieren und der Öffentlichkeit als Denkmal zugänglich zu machen. Durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für 4 Mitarbeiter über 2 Jahre (1994/96) wurde nach der Restaurierung des Mühlengebäudes mit der Restaurierung des Müllerhauses begonnen. Die Arbeiten wurden von ehrenamtlichen Mühlenhelfern fortgeführt und sind inzwischen größtenteils abgeschlossen.